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Wir sind mehr – Kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz


Kommen ein Engländer, ein Bulgare und ein

Deutscher in eine Halle – nein das ist nicht

der typische Anfang eines lahmen Witzes

– das ist mein Alltag!

Der Wecker klingelt, noch einmal umdrehen und dann schnell fertig machen. Zähne putzen, anziehen, Kaffee trinken und los zur Arbeit. Die Winterjacke überwerfen und raus in die deutsche Kälte. Meine Armbanduhr zeigt mittlerweile kurz nach halb sechs. Nicht mehr lange, dann treffe ich wieder auf eben genannte Engländer, Bulgaren, Deutsche – und das waren längst nicht alle: Libanesen, Syrier, Niederländer, Polen, Russen, Pakistaner, Kolumbianer, Ghanaer und Türken … Nein ich arbeite nicht bei der UNO – ich arbeite in einem deutschen Sanierungsbetrieb.

Jeden Morgen derselbe Trott – aber es ist mein schöner bunter Trott.

Kurz vor sechs und ich komme in der Firma an. Meine Laune wird besser, denn ich weiß, was mich hier erwartet. Ich habe noch nicht einmal den ersten Schritt ins Gebäude gemacht und werde schon von der Seite angequatscht. Mit rollendem „R“ wird mir ein guterrr Morrrgen gewünscht. Ich grüße zurück „dzień dobry“ – das heißt guten Morgen auf polnisch. Gemeinsam gehe ich mit meinem Kollegen in das Gebäude.

Drinnen angekommen winkt mir unser Sanierungstechniker aus Ghana zu. Bei der Disposition schaue ich mich um. Die Gesichter meiner Kollegen wirken konzentriert und entschlossen. Unsere Projektleiter erklären gerade, welche Baustellen heute dran sind, verteilen die Aufgaben. Hier funktioniert die Deutsch-Türkische-Verständigung noch wunderbar und zwar in beide Richtungen. Keine Nazi-Vergleiche, keine Debatte über Nationalstolz. Nein, hier treffen bloß dumme Sprüche, Handwerkerwitze und der norddeutsche Humor aufeinander. Ich lasse meinen Blick über meine Kollegen schweifen und verliere mich ein bisschen im Sumpf der Vielfalt. Mir fällt auf, dass wir tatsächlich alle anders sind aber dann denke ich, das sind meine Mutter und ich auch.

Irgendwie ist das hier ein bisschen wie beim Fußball. In einer Mannschaft wir niemand ausgegrenzt, auch wenn die Spieler aus unterschiedlichen Ländern stammen oder andere Götter anhimmeln. Da gibt es auch Vielfalt. Nur wenn die Mitglieder eines Teams miteinander spielen, können sie gewinnen. Ich überlege, ob das ein guter Slogan wäre: „Sanierungsservice Küpper - Wir wollen siegen. Einen Sieg gegen Schimmel-, Wasser- und Brandschäden.“ Drei große Feinde, die jede Nation plagen und in Schrecken versetzen kann.

Bei uns kann jeder etwas besonders gut und gemeinsam sind wir unschlagbar. Meine Chefin Sabine Küpper hat schon Recht, wenn sie sagt, „hier ist alles ein bisschen anders – aber genau das macht uns aus!“ Wir sind alle so unterschiedlich, kommen aus verschiedenen Ländern und doch sind wir ein Team.

Egal welche Hautfarbe, welche Religion und welches Alter, wir halten zusammen und schaffen es gemeinsam, dass aus Alpträumen wieder Wohnraum wird.

Wir kommen aus zwölf verschiedenen Ländern, sprechen verschiedenste Sprachen, haben unterschiedliche Akzente und doch verstehen wir uns auf den Baustellen blind. Vertrauen und ein gutes Miteinander können den Alltag soviel einfacher und besser machen. Ich ertappe mich dabei, wie ich anfange zu lächeln, denn ich bin stolz darauf, Teil dieser Firma zu sein. Wir stehen für Vielfalt. Jetzt muss ich mich aber wieder konzentrieren, heute ist viel zu tun …

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